Technische Unterlagen

PRODUKTBESCHREIBUNG

Walzterrazzo ist ein örtlich eingebrachter, fugenloser, farblich gestaltbarer Bodenbelag mit bearbeiteter Oberfläche, für den Innen- und Aussenbereich.

Er besteht aus dem Bindemittel Zement ( grauer oder weisser Portlandzement ) und mineralischen Zuschlagstoffen ( zerkleinertes Naturgestein wie z.B. Marmor, Granit usw.)

Bei der Wahl der Zuschläge spielt die Schleifbarkeit eine entscheidende Rolle.

Eine farbige Pigmentierung nach Rezeptur gemäss Bemusterung des Architekten ist auch möglich.

WALZTERRAZZO WIRD ZWEISCHICHTIG HERGESTELLT.

Die obere Schicht – Terrazzovorsatz wird auf der unteren Schicht – Unterbeton direkt eingebracht. Der Unterbelagestrich hat die tragende Funktion, er muss frei sein von Rissen, Verschmutzungen und grösseren Unebenheiten.

Die Untergrundvorbereitung erfolgt entweder durch Anschleifen, Sandstrahlen, Kugelstrahlen oder Abbürsten je nach Grösse der Flächen.

Die Temperatur des Untergrundes und der Umluft muss mindestens 5 °C betragen.

Der eingebrachte Boden ist vor Zugluft zu schützen.

Die ATV DIN 18353 „ Estricharbeiten“ ist massgeblich.

Bevor auf ausreichend enthärteter Untergrund Terrazzovorsatz eingebracht wird, muss zur Gewährleistung eines kraftschlüssigen Verbundes beider Schichten, mittels einer Haftbrücke ( in der Regel Zementschlämme ) sorgfältig dafür gesorgt werden.

KONSTRUKTIONSHÖHE

Die Gesamtkonstruktionshöhe des Bodens ergibt sich aus der Dicke des Terrazzovorsatzes und des Unterbetons. Die Schichtdicke des eingebrachten, noch nicht geschliffenen Terrazzovorsatzes sollte etwa dem 2-fachen Durchmesser des Grösstkorns entsprechen. Dies wären beispielsweise bei einem Korn-Durchmesser von 12 mm mindestens 25 mm. Davon werden ca. 5 mm abgeschliffen, so dass die verbleibende Terrazzo-Schichtstärke ca. 20 mm beträgt ( unabhängig vom Grösstkorn wird eine Mindestdicke von 15 mm empfohlen ). Bei einer notwendigen Dicke des Unterbetons von 30 mm ergibt sich bei diesem Beispiel eine Gesamtkonstruktionshöhe von 30 + 20 = 50 mm.

Es ist zu beachten:

Der tragende Untergrund muss eben sein und darf nicht durch eingelegte Rohrleitungen vermindert werden, andernfalls ist durch einen Ausgleichsestrich wieder eine ebene Oberfläche herzustellen.

In einem Terrazzoboden sind aus konstruktiven Gründen Trennschienen notwendig.

Die schleiffähige Schienen ( meist Aluminium oder Messing ) haben Rund- oder Langlöcher zur besseren Haftung, und sind in der Regel zwischen 10 und 30 mm hoch.

Die Bodenfläche wird mit Trennschienen welche auch im frischen Untergrund eingesetz werden in einzelne Felder eingeteilt. Die Unterteilungen dienen vor allem der Verminderung der Schwindrissbildung des Terrazzomaterials.

Unabhängig von der Grösse unterteilten Felder ( 4 m2 ), sind grundsätzlich die Bewegungsfugen im Gebäudetrennfugen zu übernehmen.

DIE AUFGETRAGENE TERRAZZOSCHICHT WIRD MIT WALZEN VERDICHTET.

Beim Verdichten wird überschüssiger Zement herausgewalzt und von der Bodenoberfläche entfernt. Durch Walzen wird die Körnung komprimiert bis sich die Steine so eingerichtet haben das Korn an Korn liegt. Grössere Körnungen können noch während des walzens eingestreut werden. Anschliessend wird der Belag mit einer Folie abgedeckt, um eine rasche Austrocknung zu vermeiden.

Nach ausreichender Erhärtung ( je nach Luftfeuchtigkeit ) des Terrazzovorsatzes, wird die Oberfläche in mehreren Durchgängen mit unterschiedlicher Körnung geschliffen und bis zum Feinschliff bearbeitet. Zur Beseitigung von vorhandener Oberflächenporen wird der Terrazzoboden intesiv mit Wasser gereinigt und gespachtelt. Die Spachtelmasse ist auf die gewünschte Farbe der fertigen Oberfläche abzustimmen.

Früher hat man generell nur im Verbund gearbeitet. Heute sind Terrazzoböden auch auf modernen Untergründen, z.B. auf Dämmung oder Fussbodenheizung unter bestimmten Bedinungen möglich.

Wasserempfindliche bzw. saugende Dämmstoffe müssen, da beim Schleifvorgang Wasser anfällt, durch verklebte Bitumenpappen insbesondere im Fugenbereich geschützt werden. Eine Überlappung der Folien um mindestens 10 cm ist in jedem Fall erforderlich.

Terrazzoboden eignet sich auch für Räume ( z.B. Operationssäle in Krankenhäusern, Produktionsräume in der Pharmaindustrie etc. ) in denen von Bodenbelag eine bestimmte elektrische Leitfähigkeit gefordert wird. Um einen Terrazzoboden die entsprechende leitfähige Eigenschaft zu geben, wird im Unterbeton und Vorsatz ein leitfähiger Mittel beigemischt. Zur Ableitung der entstehenden elektrischen Ströme muss ein Gewebe, z.B. Baustahlmatten, in den Unterbeton eingearbeitet und mit dem Potenzialausgleich des Gebäudes verbunden werden.

Auf Grund seiner guten Wärmespeicherung und Wärmeleitung eignet sich der Terrazzoboden besonders gut für Fussbodenheizungen. Die Verlegung der Heizleitungen erfolgt wie üblich in einem dickeren Unterbeton über den Dämmstoffen. Die Inbetriebnahme der Heizanlage soll langsam und nicht früher als 4 Wochen nach der Bodenverlegung erfolgen.

Nach der Fertigstellung des Terrazzobodens wird die Oberfläche durch eine Einpflegung mit geeigneten Polymeren, Wachsen oder Ölen versiegelt und imprägniert.


Flächengewicht ca. 35 kg bei einer Einbaudicke von 15 mm
Begehbarkeit ( + 20 C ) nach 24 Stunden
Schleifbarkeit ( + 20 C ) nach 24 bis 72 Stunden
Rutschfestigkeit je nach Schlussbehandlung max. R 10
Wandanschluss durch Hohlkehlsockel oder Stehsockel
Frostbeständigkeit ja
Chemikalienbeständigkeit ja
Elektrische Leitfähigkeit ja
Einbau von Logos Mosaik und Intarsien ja
Unterhaltskosten äusserst gering
Reinigungsaufwand äusserst gering
Lebensdauer unbegrenzt

 

EUROPÄISCHES MERKBLATT FÜR ALLE GESCHLIFFENEN BÖDEN WIE

  • Terrazzoböden (gewalzt)
  • Geschliffene Estriche
  • Geschliffene Betonböden
  • Gussterrazzo
  • Terrazzo Epoxiböden
  • Alle Böden, bei denen das mineralische oder dekorative Korn an- bzw. freigeschliffen wird

 

ab terrazzo technische unterlagen
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